Donnerstag, 27. November 2008

Rotorua

Der Weg nach Rotorua war furchtbar anstrengend. Mein Radreisefuehrer behauptete, dass es nur 60 km Weg waren, es waren aber 80km! Davon etwa 60 nur bergauf. Die Steigung war diesmal zwar so, dass man fahren konnte, aber trotzdem musste ich aufgrund von Erschoepfung und Knieschmerzen, die kurz nach Start anfingen, am Ende teilweise schieben. Ca. 20 km vor Rotorua sollte es angeblich nur noch bergab gehen, denkste. Es folgten weitere huegel und ich war kurz davor mein Fahrrad wegzuschmeissen und ordentlich drauf zu treten...habe ich nicht gemacht. Nach 7 Stunden war ich schliesslich 18 Uhr im Hostel mit Zeltmoeglichkeit und total fertig. Spaeter kamen auch Susi und Flo an, die fuer den Weg nur eine Stunde gebraucht hatten (wie gemein!).
Getsern haben wir die brodelnden Schlammloecher im nahen Park angeguckt (gaanz viele Fotos und das Video) und spaeter waren wir im Rainbow Valley, wo es viele einheimische Voegel und Pflanzen zu sehen gab. Auch Kiwis! Die sind so toll! Abends kamen wir dann wieder um den Park beleuchtet zu sehen und Kiwis im Freigehege. Die vom Nachmittag leben naemlich nach deutscher Zeit damit man die nachtaktiven, flugunfaehigen, tollen Voegel am Tag ansehen kann. Leider kamen zwischendurch asiatische Touristengruppen, die das mit leise sein usw. wohl nicht so verstanden haben. Trotzdem war ich nur 10 cm vom Kiwi entfernt, tolles Erlebnis. Kiwis picken im Boden und im Holz, machen komische Laute und koennnen verdammt schnell rennen. Am Ausgang kaufte ich mir einen Mini-Stoff-Kiwi als Erinnerung.
Die Stadt ist nichts besonderes, aber wir besichtigten noch ein Maori-Versammlungshaus und eine Kirche in der christliche- und Maorikultur gemixt sind. Daher ist auf dem Fensterbild Jesus mit Maoriskulpturkopf zu sehen.
Heute werde ich mir ein vom Vulkan verschuettetes und ausgegrabenes Maoridorf ansehen und die ganzen Seen, die auf dem Weg liegen.
Der angeblich dolle Schwefelgeruch ist gar nicht so schlimm. Es schtinkt nur ab und zu und in der Naehe der brodelnden Loecher nach faulen Eiern...
Morgen geht es dann Richtung Taupo, wo ich vermutlich Fallschirm springen werde!

Maorie Dorf, green und blue lakes

kurzes Video vom brodelnden Loch

Gaanz viele Fotos

Tauranga, Mount Manganui, Rotorua

Tauranga Nightlife

In Tauranga haben wir (Susi, Flo und ich) neben Jobsuche, Strand und viel lesen (nur ich) das erste Wochenende mit Pokern verbracht. In der zweiten Woche auch zusammen mit Resi, Anne, David und Andy. Anne und Resi lebten schon seit jetzt 6 Wochen auf dem Zeltplatz und arbeiten in der Fischfabrik. David und Andy kamen oft zu besuch, sie hatten die Maedels durch die Arbeit kennen gelernt.
Am zweiten Wochenende durften wir dann das Nachtleben geniessen. Freitag geht es nur bis um 1 Uhr, Samstag ist dann richtig HalliGalli bis 3 Uhr. Dafuer beginnt das Nightlife schon ab 9 Uhr. Daher gehen auch viele elderly people weg.
Bin Drinking ist hier zum Glueck nicht ganz so verbreitet wie in England (besonders Frauen sind schon vorm eigentlichen Weggehen so besoffen, dass sie im Club/Pub kaum noch was mitbekommen und am Ende von Typen abgeschleppt werden muessen, wobei sie denen wohl die Bude vollkotzen).
So gut wie alle weiblichen Personen tragen kurze, meist schwarze Kleider (auch wenn sie fett sind); zur Abwechslund auch mal Kleider, die man bei uns hoechstens zum Abiball anzieht. Beliebt sind aber auch MINIroecke bzw. Shirts, die den Po nur mit Glueck bedecken... Zum Glueck hatte ich mir am Donnerstag ein huebsches Shirt gekauft, so dass ich auch was fuer beide Tage zum anziehen hatte (fuer Samstag hatte ich mein MTV Shirt). Allerdings hatte ich eine Stoffhose an, die eigentlich 'edel' aussieht, aber nicht mit den Kleidern (laengentechnisch) mithalten kann. Die Typen sahen meist aus wie bei uns, allerdings hatten einige aeltere Herren Hawaiihemden an. Das sah eher nach Bad-Taste Party aus.
Das ganze laeuft dann wie folgt ab: es gibt eine Strasse, The Strand, an der Pubs und Clubs aufgereiht sind. In fast jedem Pub spielt eine Liveband den ganzen Abend. Nur Coversongs. In den Clubs laufen zu den Liedern auf Leinwaenden die Videos dazu. Die Musik ist wie bei uns (Danke an die grossen Musikkonzerne wie BMG). Man wechselt meist von Pub zu Pub, da es niergendwo Eintritt kostet. Dafuer sind die Bierpreise hoch. Wasserbier (so ziemlich alles Einheimische) kostet 6,50$ (3 Euro noch was); Becks 0,5l 10 $ (5 Euro), Smirnov Eis 8$. Wasser mit Eis und Strohhalm gibts dafuer ueberall umsonst und man muss auch nichts trinken. Vorgluehen ist hier etwas schieriger, da man nicht auf der Strasse trinken darf. Daher macht man das zu Hause oder oft im Auto. Die Polizei laeuft die ganze Zeit auf der Partymeile auf und ab und nimmt ab und zu Leute fest, die dann direkt im Wagen eingesperrt werden, da in den Polizei-Bussen Zellen drin sind. Ein Streetworker Auto steht in der Mitte der Meile und bietet Kaffee und heissen Kuchen an (auch ich wurde angesprochen, man muss wohl - hoffentlich - nicht wie ein Strassenkind oder Drogenopfer aussehen).
Die Leute hier scheinen auch keine festen Musikgeschmack zu haben, wohl durch das staendige Weiterziehen bedingt. Samstag war ich nur mit Anne unterwegs, weil die Jungs abgereist waren, Resi zu muede und Susi und Flo mit anderen Kitesurfern unterwegs. Wir waren hauptsaechlich im Crazy Irgendwas, wo eher Punks waren und eine super tolle Rock-Coverband spielte. Dort haben wir ca. 4 Stunden nur getanzt und mir taten danach die Fuesse furchtbar weh, auch weil wir am Ende eine knappe Stunde zuruecklaufen (nach Hause) mussten. Und das mit Ballerinas! War aber trotzdem ein geiler Abend. Besonders lustig war ein Maedel, was mit einem rosa Abiballkleid 2 Lieder mittasnzte, eher pogte.
Mit wurde ein Getraenk geschenkt. Nice! Sehr ungewoehnlich: am Sa. hingen ueberall Leinwaende auf denen das Rugbyspiel NZ gegen Australien uebertragen wurde. Die Leinwand hing zwischen Drummer und den anderen Bandmitgliedern auf der Buehne...der arme Drummer konnte nichts sehen. Der Saenger sang die ganze Zeit mit dem Ruecken zum Publikum, damit er das Spiel verfolgen konnte. In anderen Kneipen wurden die Konzerte gleich ganz fuer die Zeit des Spiels unterbrochen. Rugby ist hier ungefaehr so wie bei uns Fussball WM und NZ gegen Australien so wie Deutschland gegen England im Finale. Nur Rugby ist ein total bescheuertes Spiel, bei dem sich Maenner mit engen Hosen und breitem Oberkoerper staendig aufeinanderwerfen. Irgendwie soll man den Eifoermigen Ball entweder ueber eine Ziellinie bringen oder durch ein Tor (2 Staebe die endlos hoch in die Luft ragen) schiessen. Ganz verstanden habe ich das nicht... NZ gewann und alle waren gluecklich.
Freitag haben wir Billard gespielt und spaeter einer ganz guten Band zugeguckt. Leider wollte niemand so richtig tanzen, so dass ich auf meinem Stuhl im sitzen tanzte. Irgendwann kam ein Maedel und vorderte mich zum tanzen auf :) Mein Tisch meinte schon, dass ich lesbisch bin...ich glaub die sind hier einfach unkomplizierter.
Freitag hat uns Resi zurueckgefahren. Da in den Van nur 3 reinpassen, mussten Susi und Flo sich im Bett verstecken. Daher hatten wir alle Schiss als uns die Polizei beim verlassen der Meile kontrollierte. Aber alles super und unkompliziert. Man muss nur 10 Sekunden in ein Alkoholtestgeraet sprechen, bis 0,8 Promille passiert nichts und Resi war nuechtern. Sie haben nicht ins Auto geguckt, keine Fuehrerschein kontrolliert und auch keinen Fahrzeugbrief, den gibt es hier naemlich gar nicht.
Am Dienstag habe ich Tauranga dann schweren Herzen verlassen. Der kleine Zeltplatz war schon zu einer Heimat geworden und mit den Leuten war es wie eine coole WG. Ausserdem Missy die suesse Katze... Aber ohne Arbeit bringt es ja nichts da nur zu gammeln.
Tauranga ist aber echt ne tolle Stadt. Groesser als das meiste was hier Stadt genannt wird. Mit super Straenden, Nightlife usw. Werde auf dem Rueckweg auf jeden Fall nochmal dort vorbeikommen...